Book/Report FZJ-2017-07530

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Die gegenwärtige und zukünftige Nutzung der Forschungsreaktoren FRJ-1 (MERLIN) und FRJ-2 (DIDO) der Kernforschungsanlage Jülich

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1973
Kernforschungsanlage Jülich, Verlag Jülich

Jülich : Kernforschungsanlage Jülich, Verlag, Berichte der Kernforschungsanlage Jülich 983, 97 p. ()

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Report No.: Juel-0983-RE

Abstract: Die Bedeutung der Forschungsreaktoren für die Entwicklung der Kerntechnik und die Kernforschung im allgemeinen hat sich in den letzten zehn Jahren stark gewandelt. Ende der fünfziger Jahre galten leistungsfähige Materialtestreaktoren noch als unentbehrlich für die Entwicklung von Kernkraftwerken. Inzwischen sind umfangreiche Erfahrungen beim Betrieb der schon laufenden Kernkraftwerke angefallen, upd es zeichnet sich immer mehr die Tendenz ab, die weitere Entwicklungauf diese Erfahrungen statt auf Bestrahlungsversuche in Forschungsreaktoren zu gründen, auch wenn für die Gewinnung exakter Materialdaten Forschungsreaktoren weiterhin unentbehrlich bleiben. Dies und ein verbesserter internantionaler Erfahrungsaustausch ließen den Bedarf an Bestrahlungskapazität stagnieren, so daß es immer schwieriger wird, die durch Zubau und Leistungserhöhungen gewachsenen Kapazitäten sinnvoll auszulasten. Der daraus resultierende Wettbewerb der Forschungsreaktoren untereinander hat nicht nur strengere Maßstäbe hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit gesetzt. In vielen Fällen stellt sich auch die Frage, ob nicht die vorhandenen Kapazitäten den tatsächlichen und zu erwartenden Bedarf übersteigen und Betriebseinschränkungen oder Stillegungen angezeigt sind. Hauptsächlich in den Vereinigten Staaten, aber auch in Europa, sind aus solchen Überlegungen heraus Forschungsreaktoren geschlossen worden, die nach dem Auslaufen bestimmter Forschungs- und Entwicklungsprogramme nicht mehr befriedigend genutzt werden konnten. Die Kernforschungsanlage Jülich besitzt zwei Forschungsreaktoren, einen 10-MW-Beckenreaktor (FRJ-1/MERLIN) und einen 25-MW-Schwerwasser-Tankreaktor (FRJ-2/DIDO). Unter dem Zwang, Personal und Mittel einzusparen, haben Geschäftsführung und Wissenschaft!ich-Technischer Rat der KFAeine Studie initiiert, die Aufschluß über die gegenwärtige und künftige Nutzung dieser Reaktoren geben und Möglichkeiten zur Senkung der Kosten aufzeigen sollte. Dabei sollte auch untersucht werden, welche Auswirkungen eine eventuelle Reduzierung des Betriebs oder eine Stillegung des FRJ-1 auf das Forschungs- und Entwicklungsprogramm der KFA hätte. Die vorliegende Studie versucht demgemäß aufzuzeigen,— wie die beiden Reaktoren gegenwärtig durch die KFA und durch Dritte genutzt werden, — mit welcher zukünftigen Entwicklung der Nutzung zu rechnen ist, — welche Konsequenzen für das Forschungs- und Entwicklungsprogramm der KFA sich aus einer eventuellen Einschränkung des Betriebes bzw. einer Stillegung des FRJ-1 ergeben würden, — welche Ersparnisse dadurch zu erzielen wären, — welche anderen Möglichkeiten bestehen, eine weitere Verbesserung der Effizienz zu erreichen. Dabei wurde angestrebt, die verschiedenen denkbaren Modelle für eine Betriebseinschränkung oder —stillegung absolut gleichwertig zu diskutieren. Es kann nicht die Absicht der Studie sein, ein bestimmtes Modell zu empfehlen. Bei der vielfältigen Verflechtung der an beiden Reaktoren laufenden Experimente mit den Forschungs- und Entwicklungsvorhaben der KFA setzt eine Empfehlung eine Analyse und Bewertung dieser Vorhaben voraus, die weit über den Rahmen dieser Studie hinausginge. Die Studie soll in erster Linie den zuständigen Gremien der KFA die Fakten liefern, die sie brauchen, um Beschlüsse über die künftige Nutzung der Reaktoren sachlich begründen zu können. Die Studie fußt zum großen Teil auf Material, das von anderen Einrichtungen der KFA und Außenstehenden beigetragen wurde. Die Prognose über die künftige Nutzung der Reaktoren stützt sich auf einen umfangreichen Schriftwechsel mit den KFA-Instituten und den Hochschulen des Landes und auf viele Gespräche mit den Wissenschaftlern, die schon jetzt an den Reaktoren experimentieren oder das in naher Zukunft zu tun gedenken. Über die technischen Möglichkeiten und Kosten einer Verlagerung von am FRJ-1 laufenden Experimenten an den FRJ-2 hat das ZIR eine eigene Studie angefertigt [1]. Die Angaben über die Betriebskosten der beiden Reaktoren und die uns für Leistungen an Dritte gutgeschriebenen Beträge stammen von der Finanzabteilung. Die Wissenschaftlich-Technische Abteilung schließlich hat die Angaben über die Forschungs- und Entwicklungsprogramme, an deren Durchführung die Reaktoren beteiligt sind, beigesteuert, die Möglichkeiten einer Verlagerung jetzt auswärts laufender Bestrahlungsexperimente mit uns erörtert und in vielen Gesprächen Fragen klären helfen, die in den Zuständigkeitsbereich der Geschäftsführung fallen.


Contributing Institute(s):
  1. Publikationen vor 2000 (PRE-2000)
Research Program(s):
  1. 899 - ohne Topic (POF3-899) (POF3-899)

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 Record created 2017-11-14, last modified 2021-01-29


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